Zürcher Theater Spektakel

Sie kommen angeschlendert, ganz unauffällig, die vier Bewegungs-Guerilleros von Contact Gonzo, einer jungen, extrem physischen Kompanie aus Osaka, die ihren Weg über Parks, Bahnhofshallen und Kunstgalerien nun auch auf japanische Bühnen gefunden hat. Contact Gonzo steht für eine Mischung aus Contact Improvisation und Kampfsport und bezieht sich auf den vom Amerikaner Hunter S. Thomson geprägten Gonzo-Journalismus, der das Objektive ablehnt und aus einer extrem persönlichen, subjektiven Sicht heraus berichtet. Contact Gonzo erzählen keine Geschichten, sie konfrontieren, sie reiben, sie schlagen und überschlagen sich, aus den sich türmenden Körpern blitzen aus dem Nichts die Attacken auf: ein verrückter Ritt zwischen Zärtlichkeit und Gewalt. Ihre Performances haben die Intensität eines Fight Clubs; ungestylt und mit einer seltsamen Beiläufigkeit überraschen und verwirren sie das Publikum gleichermassen. Ein Must für Liebhaber intensiver Momente. (SL)

PS. Bei Redaktionsschluss der Programmzeitung stand der Drummer in den Zürcher Performances von Contact Gonzo noch nicht fest. Deshalb sei hier darauf hingewiesen: Es ist der flimmer-Schlagzeuger David Pfluger.